World Wide Mac

Der Macintosh im Internet: die besten Adressen (das Original)

Schnellzugriff: [Support, Updates, Tips & Tricks, Know-how, FAQs] ... [Veröffentlichungen, User Groups, Preislisten]... [Shareware, Freeware & PD] ... [Software und Infos für Internet-Surfer] ... [Tips für Internet-Server-Betreiber] ... [Material für Entwickler] ... [Linux auf dem Macintosh]" ... [PowerPC-Material] ... [Produktinfos, Neuheiten, Pressemitteilungen von Apple selbst]

Neun von zehn WWW-Servern bei Apple konzentrieren sich auf Produktmarketing, Werbung und PR. Für die meisten Mac-Anwender sind die Server privater Initiativen viel wertvoller - sie bieten technischen Support, Tips und Tricks, Shareware oder Entwicklerunterstützung. Man muß sie nur finden.

Weltkugel Angeblich sitzt ja ein Viertel aller Internet-Benutzer vor einem Macintosh. Um so erstaunlicher, daß sich Apple die Gelegenheit entgehen läßt, diese Klientel regelmäßig durch eine gut gepflegte Liste Mac-orientierter Sites auf den Company-Server zu locken.

Natürlich ist es eine Sisyphusaufgabe, in diesen turbulenten Gewässern den Überblick zu behalten - täglich werden neue Server gesichtet, so mancher geht nach wenigen Wochen schon wieder unter. Dennoch habe ich die aus meiner Sicht besten Adressen für Mac-Surfer gesammelt, in der Hoffnung, daß sie nicht schon wieder veraltet sind, wenn Sie dieses Heft in den Händen halten. Die Liste stellt ein Komplettangebot für Macintosh-Benutzer zusammen: Support, Troubleshooting, Know-how, News, kostenlose Software ...

Apfel-Kisten

Ausgangspunkt für viele Mac-Besitzer ist die Homepage von Apple USA. Sie enthält Pressemitteilungen, Produktnews, Veranstaltungshinweise sowie Links auf Server anderer Firmen und weitere Apple-Adressen. In die Tabelle habe ich nur die wichtigsten davon aufgenommen; Verweise auf die Sponsoring-Server, in die Apple zur Zeit seine Werbemillionen investiert, finden sich auf der Homepage zu genüge.

Das Internet-Engagement von Apple Deutschland ist zur Zeit noch zu vernachlässigen. Die Informationen sind veraltet - zum Redaktionsschluß fanden sich noch immer Mitteilungen zu 'neuen Produkten im April', das Angebot wirkt ungepflegt. Eine Ausnahme macht der Debütant AppleLive: offensichtlich von Werbeleuten aufgebaut, sind seine Inhalte optisch gut aufbereitet, aber allenfalls kurzweilig interessant. Statt Gewinnspielen und der Apple-Historie (die nun wirklich fast jeder Computerbesitzer kennt) sollte Apple Deutschland lieber Support und aktuelle Software-Updates per Internet anbieten, damit die deutschen Kunden nicht ständig auf den überforderten US-Rechner warten müssen. Der vor kurzem ins Leben gerufene Europa-Server kann mit dem Angebot der Amerikaner bei weitem nicht mithalten - das Wesentliche stellt er ohnehin nicht selbst bereit, sondern verweist wiederum auf www.apple.com. Damit ist also Apple USA in den allermeisten Fällen die erste Anlaufstelle.

Auf der Suche nach einem Software-Update sollte man gezielt den Support-Server ansteuern. Bei Produkten von Drittanbietern empfiehlt sich Apples Liste von Soft- und Hardware-Herstellern. Man kann aber auch gleich selbst versuchen, die Firma zu erreichen. Da mittlerweile so gut wie alle Drittanbieter mit einem eigenen Server im Web vertreten sind, genügt es meist schon, als Adresse http://www.[Firmenname].com für amerikanische oder .de für deutsche Unternehmen auszuprobieren.

Übrigens steckt nicht hinter jedem Apple-Webserver auch ein Macintosh (was Apple gerne suggeriert): dieses Geheimnis lüftet Brad Schicks Liste 'What's that Apple WWW Server Running?'.

Hilfe zur Selbsthilfe

Erstaunlich, welches Macintosh-Know-how man im Internet findet. Ein Grund dafür ist sicher die Abschaltung des Online-Dienstes AppleLink, bis vor einiger Zeit noch zentraler Treffpunkt für Entwickler und Power-User. Mittlerweile sind viele Teilnehmer in den Mac-bezogenen Teil des Usenet abgewandert. In den Gruppen comp.sys.mac.*,den deutschsprachigen de.comp.os.mac, de.comp.sys.apple oder maus.sys.mac.* beispielsweise tummeln sich viele kompetente und hilfsbereite Anwender, die sich gegenseitig unter dieArme greifen. Eine technische Frage sollten Sie also zunächst in einem dieser Foren 'posten'; wenn sie nicht allzu speziell ist, dürften sich die ersten Antworten schon nach wenigen Stunden oder am nächsten Tagfinden.

Sehr wertvoll bei der Fehlersuche ist die Technical Information Library im World Wide Web. Hier hat die Apple-Supportabteilung Fragen und Antworten gesammelt, die selbst gewieften Power-Usern öfter mal Aufschluß geben über seltsame Fehler und deren Lösung, Absturzursachen oder Inkompatibilitäten. Die TIL liefert Tips zum Troubleshooting ebenso wie Beschreibungen von Systemkomponenten und - selbst längst eingestaubten - Rechnern. Leider wird die TIL stark frequentiert, so daß man bisweilen ein oder zwei Minuten auf eine Antwort wartet; auch hier wäre ein Spiegel-Server in Deutschland wünschenswert.

Gruppenmacs

Die diversen User Groups halten sich derzeit in puncto Internet-Präsenz noch etwas zurück, aber in den nächsten Monaten dürfte sich auf den Homepages einiges tun. Die Liste aller Mac-Vereinigungen, die Apple pflegt, führt leider keine deutschen Gruppen auf. Einige wenige finden sich aber im WWW: die Leute in Karlsruhe und Passau etwa bauen momentan Seiten auf. Das umfassendste Angebot kann wohl die Gruppe aus Arizona (AMUG) vorweisen, allerdings scheint sich deren Engagement immer mehr auf den Vertrieb kommerzieller Produkte zu verschieben.

Einen ähnlichen Status wie die Homepage einer User Group nehmen 'Cult of Macintosh' und 'Ultimate Macintosh' ein; ihre Betreiber haben mit die besten Sammlungen Mac-orientierter Internet-Server aufgebaut. Hier findet sich eigentlich zu jedem Thema ein weiterführender Link. Europäische Mirror-Sites, insbesondere solche in Deutschland, sind leider noch Mangelware.

'The Mac Line' präsentiert eine Beschreibung aller jemals hergestellten Macs. Solche Listen findet man im Web des öfteren. Kurios: dieser Server führt eine Sammlung aller Startup- und Crash-Sounds; die können bei der Fehlersuche helfen.

Know-how-Leckerbissen

Troubleshooter finden im Web überhaupt reichlich Unterstützung: sämtliche Mac Error Codes und die Bedeutungen der Sad Macs sind im Internet stets aktueller als in gedruckter oder kompilierter Form. Das 'Conflict Compendium' stellt bei vielen anderen Seiten schon seit Monaten den 'Link of the month'. Selbst den Problemen mit dem jüngsten System-Update widmen sich bereits einige Web-Seiten, zählen Inkompatibilitäten oder kleine Kniffe für die alltägliche Arbeit auf. Welche Systemerweiterung was macht, erklärt 'the Macintosh Extension Guide', und die 'Cross Platform Page' hilft beim Transfer von Datenformaten über verschiedene Betriebssysteme hinweg.

LaCie, Hersteller des Plattentreibers Silverlining, hat auf seinem Server eine gute Portion Know-how rund um Festplatten und SCSI am Macintosh parat. Dort lernt noch so mancher was über Backup, Fragmentierung und den Einsatz von Volume-Caches.

Zu MacTCP und Open Transport, für die meisten Mac-Anwender böhmische Dörfer, findet sich ebenso reichhaltig Material im WWW wie zum Aufbau eines Mac als Internet-Server oder zur Programmierung - die Themen reichen von klassischen Programmiersprachen über Mac-CGIs bis hin zu AppleScript.

Welche Applikation erzeugt noch gleich welchen Datentyp? Und mit welcher Software läßt sich eine 'herrenlose' Datei öffnen? Die 'Type and Creator Database' weiß Bescheid.

'Löten am Mac', eine Shareware-Zusammenstellung von allerlei nützlichen Hardware-Basteltricks für den Macintosh (siehe c't 10/95, S. 96), gibt es seit einiger Zeit auch in einer aktuelleren Online-Fassung. Wer sich zutraut, seinem Mainboard per Lötkolben zu Leibe zu rücken, findet darüber hinaus Unterstützung bei der 'Clock Chipping Homepage': sie erklärt, wie man seinem Mac per Quarzoszillatortausch Beine machen kann.

Ich persönlich halte es ja für albern, aber viele Mac-Besitzer sind ständig auf der Suche nach 'Easter Eggs', versteckten Programmteilen, die sich erst auf eine kryptische Tastenkombination hin offenbaren. Auch hier hilft das Internet - ein findiger Eiersucher hat sich die Mühe gemacht, alle bekannten Tricks auf seiner Seite zusammenzufassen.

Macazines

Stets über die jüngsten Gerüchte informiert ist Macintouch. So manches Mal erweisen sich die dort verbreiteten Nachrichten zu kommenden Macs und anderen Produkten zwar als nicht ganz richtig, aber eines steht fest: die Betreiber müssen gute Kontakte haben ...

'Martins Preisseiten' liefern die jeweils aktuellen Macintosh-Preise. Der Autor vergleicht einschlägige Anzeigen und Händlerangebote und faßt zusammen, was ein Mac kosten darf. Neuerdings finden auch die Clones Erwähnung.

Der deutsche Mac-Distributor HSD Consult pflegt neben aktuellen Treibern und Support für Netzwerkprodukte eine Liste von gestohlenen Macs. Wer aus dubiosen Quellen einen Macintosh angeboten bekommt, kann so anhand der Seriennummer herausfinden, ob der Rechner als gestohlen gemeldet wurde.

Guy Kawasaki dagegen verbreitet ausschließlich gute Nachrichten - seine 'Evangelist' gibt es sowohl im Web wie auch als Mailing-List. Unter all den Lobhudeleien ('Warum ist der Macintosh besser als ein Windows-PC?') finden sich dann und wann auch nützliche Informationen.

Dem kritischen Journalismus schon eher verpflichtet hat sich die Truppe um Adam Engst, den Herausgeber des Internet Starter Kit, das übrigens ebenfalls als Online-Version bereitsteht. Seine TidBITS, seit Jahren anerkanntes Organ in der Mac-Online-Gemeinde, berichten jede Woche von neuen Produkten; hin und wieder erscheint auch ein Testbericht. In Österreich übersetzen eine Handvoll Leute die Texte ins Deutsche.

Software zum Nulltarif

Erste Wahl für Macintosh-Shareware ist Info-Mac, dort finden sich immer die frischesten Versionen. In Deutschland gibt es einige Uni-ftp-Server, die den Inhalt mehr oder minder regelmäßig spiegeln. Andernfalls wären Downloads von Info-Mac auch eine Zumutung: die US-Server sind häufig völlig überlastet.

Ein eigenes, beachtliches Archiv für Mac-User hält auch 'LEO'- Link Everything Online - in München bereit. Der Macintosh-Bereich des übergreifenden Archivs kann sich sehen lassen; leider durchforstet die Search-Engine nicht die ganze Datenbank. Ebenfalls stolze Sammlungen können Jumbo und Shareware.Com vorweisen, allerdings geht auch hier die Datenrate gerne mal in die Knie, da alle Welt dort neue Shareware holt. Wiederum auf deutschen Mirror-Servern kann man sich das Angebot der Unis von Texas und Michigan anschauen, die Mac-Gilde dort scheint recht agil zu sein.

Under Construction

Neunzig Prozent der Mac-orientierten Internet-Server habe ich sicher vergessen. Dennoch ist in der untenstehenden Tabelle eine beachtliche Auswahl interessanter Adressen zusammengekommen. Die hier veröffentlichte digitale Variante des Artikels werde ich hin und wieder aktualisieren. (se)

Der Mac im Internet - Serveradressen

deutschsprachige Server sind mit gekennzeichnet

Für ihre Mitarbeit danken wir Norbert M. Doerner, Tobias Engler, Ortwin Gentz, Andreas Heyl und Stefan Pantke.

Zuletzt aktualisiert am 4.9.1996 von Stephan Ehrmann